Gedanken zum Tierschutz

am 15. Dezember 2018 mit Ergänzung vom 02. August 2019

 

Viele Tierschutzverbände und Organisationen nutzen ganzjährig und besonders die vorweihnachtliche Zeit zum Spendenaufruf. Das könnte eigentlich eine gute Sache sein, wären da nicht die großen Widersprüche.   

Wer um das Tierwohl bedacht ist, gibt gern. Aber lindern wir damit wirklich das Leid der Tiere vor unserer Haustür?

Ich  habe da seit einiger Zeit meine Zweifel, angesichts der Skandale der letzten Wochen. Selbst mit dem Geben habe ich meine trüben Erfahrungen. Wie sieht es denn aus, wenn wir die Portemonnaies öffnen und eine Barspende tätigen. Wird sie wirklich für den Zweck verwendet, für den sie gedacht war?  Wie kann die Verwendung kontrolliert werden, wenn es für die auf den Tisch gelegten Barbeträge keinerlei Belege gibt? Wir erfahren nicht, wo das Geld bleibt, werden aber, haben wir erst einmal das Portemonnaie geöffnet, in der Folgezeit pausenlos mit Spendenpost bombardiert, genötigt und belöffelt!

Betrachten wir doch einfach mal der Reihe nach, was um uns herum geschieht und ziehen wir anschließend, jeder für sich, die persönliche Schlussfolgerung. 

In erschreckender Weise wurden wir in den vergangenen Wintermonaten wieder in die nackte Realität katapultiert.

Was der so „kultivierte“ Mensch unter  –artgerechter  Massentierhaltung und quallosem Töten von Schlachtvieh-  versteht, zeigten  die schlimmen Bilder, die uns via Medien ins Haus gespielt wurden. So langsam gewinnt man die Überzeugung, dass diese Sauereien, anders kann man das ja nicht mehr nennen, die Regel und nicht die Ausnahme sind.  Die Bilder gequälter Schweine, Rinder und des Federviehs sorgen dafür, dass sich uns mittlerweile der Magen dreht, wenn wir im Supermarkt vor der Fleischtheke  stehen. Warum wird Massentierhaltung gefördert, Warum werden männliche Küken geschreddert, männliche Schweine unter Qualen kastriert, Rinder gequält, so der neue Skandal in einer bayerischen Milchwirtschaft mit 1500 Kühen. -Quelle: agrarheute vom 13.07.2019-.

Auch bei diesen Misshandlungen des Milchviehs  waren sich sechs Betriebsangehörige und drei Veterinäre einig. Jetzt ermittelt endlich einmal die Staatsanwaltschaft. Was kommt aber dabei heraus? Das ist die wichtige Frage!

Nun ist wieder einmal ein Stückchen der üblen Wahrheit über die widerwärtigen Zustände in unserer Tierhaltung und über die skandalösen Praktiken in den Schlachthöfen ans Licht gekommen. Ende 2018 lag der traurige Schauplatz in Niedersachsen, jetzt in Bayern. Wer  gehofft hat, dass sich in diesem Fall von NS das zuständige Ministeriums und der Tierschutz endlich zum nachhaltigen Handeln veranlasst sah, wurde gründlich enttäuscht. Eine verschärfte Kontrolle wurde angedroht. Mehr nicht! Behördlicherseits ist man, wie immer, hartleibig. Der Schlachthof, dessen unglaublichen Qualschlachtungen dokumentiert und der Öffentlichkeit per Video gezeigt wurden, schloss erst, nachdem der Handel sich weigerte, Fleisch aus diesem Unternehmen zu beziehen. Der Kunde hat nämlich reagiert und nicht die Behörden. Einem anderen Schlachthof entzog man lediglich das BIO-Siegel, nach dokumentierter Tierquälerei.  

Und denken wir doch auch einmal an unsere Milchkühe, die schon längs als Milch-Produktionsanlagen bezeichnet werden können. Sie kalben, kommen in den Stall, sehen dann erst wieder die Sonne, wenn zufällig die Stalltür offen steht, oder wenn sie wieder als Absetzer auf die Weide kommen, danach geht’s zurück in den Stall, für lange Zeit. Turbokühe werden gezüchtet, deren Euter zu platzen scheint und deren Beine kaum noch die Last der „tollen“ Milchleistung tragen wollen. Die Laktationszeit, also die Zeit, in der eine Kuh zwischen zwei Kalbungen gemolken wird, beträgt 305 Tage. Da die Tragezeit einer Kuh 280 Tage dauert, muss sie als Hochleistungskuh auch in ihrer „Schwangerschaft“ eingesperrt, ca. 50 Liter Milch am Tag geben. Im Stall sch….. sie dem Bauer nach Möglichkeit noch auf die Schippe, damit die geförderte Biogasanlage ja effizient betrieben werden kann. Was danach mit der vergorenen Gülle passiert, ist eine andere Sache, aber eine genau so große Sauerei, denken wir nur an die Belastung der Luft und Verseuchung der Böden. Wo bleibt da der Aufschrei der Grünen, die sich den Umweltschutz auf die Fahnen gestickt haben, wenn, offiziell vermeldet, die Verursachung von CO2 aus der Landwirtschaft  60% der Gesamtmenge ausmacht, der Dieselverbrauch hingegen nur 10%?  Aber das ist der Widerspruch, der zwischen politischen Statements und wahrhaftigem Handeln liegt. Warum werden unsere Milchkühe so ausgemergelt? Warum wird so eine riesige Menge an Milch überhaupt gebraucht, wo wir doch, angesichts der konsumierten Masse, zunehmend in eine Laktose-Unverträglichkeit steuern. Muss denn in fast jedem zweiten Produkt der Lebensmittelindustrie Magermilchpulver verarbeitet werden? Warum wird Butter mit Rapsöl gestreckt und uns als eine Errungenschaft verkauft. Warum ist irisches Rindfleisch mittlerweile ansehnlicher und schmackhafter als das deutsche? Vielleicht weil das Adrenalin fehlt, welches die Kühe bei dem qualvollen Prozedere der Haltung, der Transporte und der Schlachtung produzieren. Unsere Katze brachte uns darauf, als sie sich strikt weigerte deutsches Rindfleisch aus dem Supermarkt zu fressen, aber das irische Fleisch mit einem gesunden Appetit verschlang. Was bekommen wir Verbraucher letztendlich auf den Tisch?

Nach dem Kalben verbleibt jedenfalls das Jungvieh nur kurze Zeit bei der Mutter, dann geht es erst einmal ab in die kleine Box vor dem Stall, danach auf die Weiden. Drinnen brüllen die Mütter und draußen die Kälber, es fehlt die Zeit der Entwöhnung, weil der Mensch radikal eingreift. Wer im Dorf lebt hat dann meist einige schlimme Nächte, weil das Leid nicht zu überhören ist. Dazu wird dem Jungvieh auch noch ein Teil der Erstmilch entzogen, denn auch in dieser Hinsicht hat sich ein lukrativer Markt aufgetan. Uns gesundheitsfanatischen Menschen wird nun eingeredet, dass wir die Erstmilch (Colostrum), in Kapselform,  zur Nahrungsergänzung dringendst benötigen. Das Kalb bekommt also nicht das, was die Natur für einen gesunden Start ins Leben bereitstellt. Und statt des Euters gibt es ein Gesöff aus dem Eimer.

Was haben wir Menschen doch in der Vergangenheit „gelitten“, als wir noch kein Colostrum verfügbar hatten? Das ist doch wohl im hohen Maße eine ethische Frage, oder nicht?   Genau so ist es mit dem Coenzym Q10. Hierfür wird Krill abgefischt. Die Kleinkrebse werden den Walen und anderen Meeresbewohnern in großen Mengen aus der Ernährung entzogen. „Weil wir es ja so dringend brauchen!“ Dringender brauchen wir jedenfalls eine Lebensmittelwirtschaft, die auf ein Sammelsurium an E….s zur Konservierung, zum Aufpeppen und zur Verschlimmbesserung verzichtet und wieder Nahrung im natürlichen Zustand und unverfälscht verarbeitet.

Wann reagieren der Tierschutz und der Gesetzgeber endlich  mit einer Anzeige und einem Strafverfahren gegen die Verantwortlichen der Qualschlachtung? Wer Tiere quält begeht eine Straftat und keine Ordnungswidrigkeit! Wann werden die bundesdeutschen Tierschutzvereine, welche fleißig Spendengelder mit rührseligen Geschichten generieren, im eigenen Land spürbar aktiv und gehen gegen die Lobbys der Fleischindustrie und des Bauernverbandes in Stellung? Aber nein, da werden uns Geschichten über im hohen Maße bedauerliche, geschundene Tiere im Ausland aufgetischt, anstatt mit aller Kraft auch gegen das Tierleid im eigenen Land vorzugehen. Mit wem will man es sich nicht verderben? Sätze aus Statements, die im Konjunktiv stehen, wie: –man müsste, man sollte, man könnte- helfen keiner Kreatur. Das Tier wird noch immer wie eine Sache –Objekt-und nicht, wie es sich gehört, wie ein leidensfähiges Subjekt behandelt. Welche Erklärung findet man, für die Duldung der unsäglichen Praktiken seitens der zuständigen Veterinäre im aktuellen Fall? Werden sie ebenfalls zur Verantwortung gezogen? Das wäre doch ein logischer Schritt in die richtige Richtung. Schließlich konnten sich diese Missstände erst unter ihrer „Aufsicht“ zu dem Ausmaß entwickeln, dass wir heute vorfinden. Müsste nicht gerade bei dieser Personalie einmal gehörig der Blitz einschlagen? Stattdessen Entrüstung vor der Kamera und der Vorschlag  einer Rotation der Kontrollorgane vor Ort, von denen man nun bewiesenermaßen weiß, dass sie wegschauen.

Aber nein, es bleibt alles, wie es ist!  Palaver, Palaver und Feierabend!                                                                                                         Nicht die Rotation wäre hier die richtige Lösung, sondern empfindliche Strafen, bis hin zum Berufsverbot, meine Herrschaften! 

In der freien Wirtschaft wird man für gewöhnlich bei Verfehlungen aus dem Job gefeuert, warum fliegt man nicht auch aus den Behörden?  Es ist nicht mehr nachvollziehbar, das gerade den Veterinären die Vernachlässigung ihrer Kontroll- und Aufsichtspflicht nachgesehen wird. Und das ist der eigentliche Skandal, der noch eine Steigerung findet. Denn jetzt müssen die Leute, die den Mut hatten die Missstände zu dokumentieren und zu veröffentlichen, auch noch zukünftig mit Klagen der Betreiber dieser widerlichen Institutionen rechnen. Keine Unterstützung seitens des Tierschutzes, nein, Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, obwohl zwar nicht aus juristischer, dafür aber aus ethischer Sicht, Gefahr im Vollzug war. Nicht für die Schlachter und nicht für die Veterinäre, nein einfach nur für die erbarmungswürdigen Tiere.  Ja, geht’s noch?   

Sind wir nicht alle dazu aufgerufen, Straftaten zu verhindern? Aber was rede ich da! Tierquälerei scheint ja, wie schon bemerkt,  nur eine Ordnungswidrigkeit zu sein, oder sind wir mit unserem menschlichen Verstand in dieser Hinsicht angesichts dieser Bilder endlich etwas gereifter?  Wenn nicht, dann ist die Spende für das Wohl der Tiere ein verkommener Ablasshandel. -Ich habe gespendet, also habe ich etwas für mein Gewissen getan, auch wenn sich durch die Untätigkeit der Politik und der Tierschutzvereine rein gar nichts ändert!-  Wer Gesetze und Verordnungen erlässt, muss deren Einhaltung abkontrollieren, sonst macht er sich bei Verfehlungen mitschuldig.

 

Im Übrigen ist es an der Zeit, auch die Schächtung ohne Ausnahme zu verbieten.

„Unter Schächten versteht man die Schlachtung eines Tieres ohne vorheriger Betäubung: Einem unbetäubten Tier wird der Hals mit einem Messer von der Kehle aus durchschnitten. Dabei werden bei vollem Bewusstsein Haut, Muskeln, die Halsschlagadern, die Luft- und Speiseröhre sowie die daneben befindlichen Nervenstränge durchtrennt. Die Tiere durchleiden einen Todeskampf, der Minuten andauern kann, mit höllischen Schmerzen, Atemnot und Todesangst bis sie schließlich verbluten.“ Quelle: Deutscher Tierschutzbund /Der Deutsche Tierschutzbund lehnt das betäubungslose Schlachten als Tierquälerei ab.   Zumindest lautet so die offizielle Aussage, Na sieh mal an, die wissen was da abläuft, verhindern es aber nicht!

 „In Deutschland ist das Schächten grundsätzlich verboten.  Das Tierschutzgesetz (Paragraf 4a) untersagt das betäubungslose Schlachten von Tieren. Allerdings sind aus religiösen Gründen Ausnahmegenehmigungen möglich.“                                                  Wie bitte, Ausnahmen? 

Nun, da haben wir es doch schon wieder! Erst wird eine gesetzliche Regelung getroffen, danach wird sie verwaschen.

Ja in welchem Jahrhundert lebt die zivilisierte Menschheit eigentlich, dass sie Qualrituale braucht, die noch dazu außerhalb unserer christlich abendländischen Traditionen stehen? 

Hier ist bitte ein eineindeutiges Verbot erforderlich, so wie in vorbildlicher Weise in Polen und nicht die Aufhebung einer gesetzlichen Regelung durch Ausnahmen?  Was soll der Quatsch? Dank Polen sieht man, es geht in der EU auch anders!

 

Der Wahnsinn nimmt kein Ende könnte man denken.

Sehen wir uns nur die Wolfspopulationen an und ihre Folgen für das Tierwohl. Wer kam nur auf die unsinnige Idee, große Raubtiere in die Nähe unserer, über einen sehr langen Zeitraum entstandenen, wolfsfreien Weidewirtschaften neu anzusiedeln?  Ist das wirklich ein  Beitrag zum Naturschutz, oder praktizierter Unsinn in nostalgischer Verklärung mit schweren Folgen. Wolfsrudel fallen über das Herdenvieh her.

Kann man es ihnen verdenken? Diese Raubtiere müssen jagen, um leben zu können. Sie sind in der Lage, hohe Gatterzäune zu überwinden. Und so streifen die Rudel durch die Wiesenlandschaften und reißen, was ihnen an Nutzvieh vor die Schnauzen gerät. Es wird ihnen ja regelrecht feil geboten. Eingegatterte Tiere haben keine Fluchtmöglichkeiten und so beginnt mit dem Eindringen der Wölfe in die Herden ein regelrechtes Massaker. Dem Herdenbesitzer bietet sich danach ein Bild des Schreckens. Noch lebende Tiere, denen Fleisch aus dem Leib gerissen wurde, angefressen und schwer leidend.  Verblutete Tiere, die qualvoll zugerichtet wurden und das alles unter der Überschrift Naturschutz und dem ehrgeizigen und widersinnigen Wolfsprojekt des NABU.  Wo bleibt da der gepriesene Tierschutz?

Aber es gibt ja Geld für den „Schaden“ und fertig ist man mit dem Thema. Da ist das Leid der Kreatur doch nur nebensächlich. Und zu guter Letzt wird der Wolf bejagt, wenn er sich dem Menschen gefährlich nähert. Warum wurde er dann erst angesiedelt? Wer den Wolf ansiedelt ohne an die Folgen zu denken, handelt nicht nur gedankenlos, sondern in Sachen Tierschutz auch im hohen Maße pervers!  Auch das Nutzvieh ist schützenswert! Und der Wolf hat es nicht verdient, letztendlich als Trophäe an die Wand genagelt zu werden.

Im Übrigen wurde der NABU von der Stiftung Warentest in Sachen Spendentransparenz mit „niedrig“, bei Organisation und Kontrolle als „mittel“ eingestuft. Nur die Naiven staunen noch darüber!                                                                                       

Ein weiteres Beispiel des fragwürdigen Bemühens um das Tierwohl.

Nehmen wir doch einmal die Tierheime in den Fokus.  Sie sind meist an ihren Kapazitätsgrenzen.

Ich selbst habe erlebt, dass  acht Katzen auf einen Raum von ca. 10 qm eingesperrt waren.  Das Katzenzimmer war zur Besucherzeit mit diversen Kratzbäumen, Stühlen, vier Katzenkloos, zwei Futterecken mit Wasser  und Trockenfutter, sowie mit uns Interessenten vollgestopft. Ein Stress und Horror für die Tiere, denn Rückzugsmöglichkeiten waren nicht da. In zwei angrenzenden Nachbarräumen die gleiche Situation. Wenn sich ein Tier bewegte, dann ging das Fauchen und Schlagen los. Auf dem Weg zum Futter, auf dem Weg zur Ausstiegsluke für das kleine Freigehege, ja, sogar der Weg zum Katzenkloo war ein einziger Spießrutenlauf. Der Kater, der sich für uns entschied, hatte einen platten Schwanz. Das mag erst einmal komisch klingen, hat aber einen plausiblen Grund.  Das Fell war vom andauernden Sitzen auf einem Wandpanel plattgedrückt.

Er muss Wochen so verharrt haben. Jede Bewegung war wegen der Attacken der Artgenossen eingeschränkt.

Erst nach dem zweiten Anlauf durften wir das Tier endlich mitnehmen. Wir meinen, dass wir ihn aus dieser wenig artgerechten Unterbringung erlöst haben. Vor der Übergabe wurden wir peinlichst nach unseren eigenen häuslichen Verhältnissen befragt. Sogar Futterempfehlungen gab es, obwohl das Tierheim selbst nur Trockenfutter verabreichte. Man war ja so besorgt um das Tierwohl, auch wenn die Heimsituation etwas anderes vermuten ließ. Bei Nassfutter muss man wohl die Näpfe öfter reinigen, oder?  Wir haben für die zurückgebliebenen Katzen einige Maxi- Büchse des uns empfohlenen Nassfutters mitgebracht, weil wir das dort verabreichte Trockenfutter für eine Zumutung hielten. Wir ernähren uns schließlich auch nicht von Chips und Co.

Aber was uns besonders aufstieß war folgender Umstand.  

Auch eine Bargeldspende ging von uns an dieses Tierheim, zusätzlich zur abverlangten Schutzgebühr von ca.   100,-€.  Aber, was war das?  Die 25,- Euro Bargeld wurden mal einfach so weggesteckt. Ohne Eintragung in eine Spendenliste und ohne Quittung. Schreibtischlade auf und weg waren sie!  Das stieß uns mächtig sauer auf. Wir brauchen keine Spendenquittung für die Steuererklärung, wohl aber Ordnung in der Sache. 

Als wir mit unserem Kater das privat geführte Tierheim, in der Mitte Schleswig-Holsteins gelegen,  verließen, stand in unseren Augen noch immer ein recht großes Fragezeichen.  Direkt neben unserem Auto auf dem Heim-Parkplatz machten wir zwei hochpreisige Sportflitzer und einen Offroader aus.  Die Betreiberin des Heimes  stieg kurz vor  unserer Abfahrt und vor unseren Augen in eines dieser sportlichen Fahrzeuge, mit dem Offroader kam schon bei unserer Ankunft die Dame, die uns die Katze in den Transportkorb setzte. Blieb noch der zweite Flitzer für die Dame übrig, die unsere Spende so locker einkassierte. Ist  ein Tierheim ein so einträgliches Geschäft für Betreiber und Mitarbeiter? Ich denke, es soll da an allen Enden und Ecken finanziell klemmen? So lauten zumindest die Bitten um Spenden.

Nun ja, ein rechter Schelm, wer Arges dabei denkt!

Und trotzdem ist ein Tier aus dem Heim, immer und in jeder Hinsicht die richtige Entscheidung! Aber Achtung! Ein Tier ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Lebewesen, das fühlt und empfindet. Also, vorher gründlich überlegen und auch rechnen, ob man sich einen tierischen Hausgenossen überhaupt leisten kann. Fehlentscheidungen verursachen schweres Leid!

Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr zu spenden, angesichts der Verlogenheit des propagierten Tierwohls.

Ich kaufe seit einigen Jahren lieber selber ganzjährig ca. 300 kg  Futter für die Vögel.  Unsere mit Fördermitteln belohnten Monokulturen, die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Glyphosat, sowie die Verdichtung der Böden haben dazu geführt, dass Insekten  und die Körnervielfalt und Wildpflanzen /Unkräuter fehlen. Wir haben die natürlichen Nahrungsquellen auf lange Sicht großflächig zerstört.

Natürlich wird mein Heimkater verwöhnt.  So, wie es sich gehört.

Im Winter verzichte ich auf Streusalz, wegen der empfindlichen Hundepfoten aus der Nachbarschaft und Gifte kommen nicht auf unser Grundstück. Kröten und Igel haben sich bei uns etabliert und ein sicheres Zuhause gefunden, trotz anspruchsvoller Gartengestaltung. Eingerichtete Plätze für Insekten und jede Menge bienenfreundliche Blüten im Garten, runden das Bild ab. Die Katze wird artgerecht gefüttert. Sie ist ein Raubtier und daher gibt es Fleisch und keine mit Pottasche, künstlichem Taurin und einem fingernagelgroßen Stück –Tierisches-  angerührte Matsche-Patsche. Tierfutterprodukte lesen sich in der Zutatenliste, hat man mal eine Lupe bei der Hand, wie das Inhaltsverzeichnis eines Chemiebaukastens. Der Rezepteur, wenn wir ihn schon mal respektvoll so nennen wollen, sollte diesen Mist selber fressen! 

Unser Garten ist kultiviert, aber es gibt geschützte Stellen für die tierischen Mitbewohner, wo auch „Unkräuter“ als Nahrungsquelle stehen bleiben dürfen. (Brennnesseln sind Futter für die Raupen von ca. 40 Schmetterlingsarten, die wir meist nur noch vom Hören-Sagen kennen)                                   

Wir haben uns für Fleisch aus kleiner Tierhaltung entschieden. Natürlich Weidehaltung, Hornvieh und mit artgerechter Kälberaufzucht. Lieber ein Stück weniger, aber dafür reell. Auch das ist ein aktiver Beitrag zum Tierschutz, wenn man diese Möglichkeit hat. Ich halte es für die bessere Wahl, als eine Spende, von der man nicht weiß, in welche Tasche sie letztendlich gesteckt wird. Tierschutz muss man leben und nicht kaufen! Das ist  der bessere Deal!  

 

Ein herzlicher Dank sei noch an die Menschen adressiert, die sich mit Aufrichtigkeit und Hingabe dem wirklichen und wahrhaftigen Tierschutz verschrieben haben, egal ob in ihrem beruflichen Kontakt mit den Tieren, oder engagiert im Ehrenamt.  Was wären wir ohne Euch?

An den Tierschutz gerichtet: „Werdet endlich wirksam aktiv und schlagt euch nicht mit herzzerreißenden Werbungen selbstgefällig  auf die Schultern, wenn ihr einmal ein bedauernswertes Kätzchen, einen Bären in Rumänien oder einen Löwen in Gaza gerettet habt. Das ist zwar auch wichtig, aber keineswegs eine Heldentat. Schaut auf das, was in Deutschland passiert.

Denn, zeigt man mit dem Finger auf das Ausland, dann zeigen gleich drei Finger auf uns selbst. Also handelt entsprechend!"

In diesem Sinne und mit großem Optimismus

Ihre/Eure   Veronika